Clostridium botulinum

 

1 Definition

Clostridium botulinum ist ein anaerobes, gram-positives, sporenbildendes Bakterium, das ein starkes Neurotoxin, das Botulinumtoxin, produziert.

2 Eigenschaften

Clostridium botulinum ist wie Clostridium tetani ein so genanntes Bodenbakterium. Der Erreger kommt in einer Vielzahl von Typen und Stämmen vor. Die Sporen von Clostridium botulinum sind sehr widerstandsfähig und hitzebeständig und können daher in unzureichend erhitzten Lebensmitteln überleben. Eine Reaktivierung der Sporen ist auch nach Jahrzehnten noch möglich. Das Toxin selbst ist thermolabil und wird durch eine Hitzeeinwirkung von 80°C, die länger als 10 Minuten andauert, inaktiviert.

3 Toxine

Die Neurotoxine unterscheiden sich in unterschiedlichen Merkmalen und gehören zu den potentesten bekannten Toxinen. Untergruppen werden mit Buchstaben unterteilt. Je nach Art des gebildeten Toxins werden Stämme von Clostridium botulinum auch in Untergruppen von A-G unterteilt.

4 Klinik

Clostridium botulinum kann bei dem Verzehr kontaminierter Konserven zu einer schweren Nahrungsmittelvergiftung, dem so genannten Botulismus führen, wenn diese bei der Herstellung nicht ausreichend erhitzt wurden.

Je nach Aufnahmeweg findet manchmal eine weitere Unterscheidung statt:

  • Beim Lebensmittelbotulismus werden nur die Toxine über die Nahrung aufgenommen.
  • Beim Säuglingsbotulismus werden Sporen über die Nahrung aufgenommen. Dieser führt besonders bei Säuglingen zu Erkrankungen, weil der Magen noch nicht ausreichend Säure bildet, um die Sporen unschädlich zu machen.
  • Beim Wundbotulismus kommt es zur Kontamination einer Wunde mit Sporen.

Botulinumtoxin A ist aber auch therapeutisch einsetzbar, z.B. um

  • eine übermäßige Muskelaktivität (z.B. Spasmen der mimischen Muskulatur) zu behandeln
  • eine übermäßige Drüsenaktivität (z.B. Hyperhidrose) zu regulieren

Fachgebiete: Mikrobiologie

Quelle:  DocCheckFlexikon