BOTULINUM (BTX) erfolgreich gegen Migräne

BOTOX gegen Migräne
Botulinum gegen Migräne

Die Ursache von Migräneanfällen ist noch nicht restlos geklärt, zumeist spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Unter Migräne leiden etwa 10 % der Bevölkerung. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Typisch ist ein periodisch wiederkehrender, anfallartiger, pulsierender und halbseitiger Kopfschmerz, meist begleitet von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit.

Es gibt mehr als 200 verschiedene Arten von Kopfschmerz. Viele Patienten sprechen auf die übliche medikamentöse Therapie nicht oder kaum an. Hier bietet Botulinum (BTX) eine neue und langfristig sehr erfolgreiche effektive Therapiemöglichkeit.

 

BOTULINUM gegen Migräne

Injektionen von BOTULINUM (umgangssprachlich als Beau-Tocs bekannt) können bei chronischer Migräne zu signifikanten Verbesserungen der Symptomatik führen. In einer Studie wurde festgestellt, dass bei ca. 70 Prozent der mit BOTULINUM  behandelten Patienten eine deutliche Besserung aufgetreten war. Die Therapie wurde gut vertragen. Der Wirkungsmechanismus der BOTULINUM-Behandlung bei chronischer Migräne ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Eine der Erklärungen ist, dass BOTULINUM muskelentspannend wirkt. Es hemmt Botenstoffe, welche entzündlich wirken und bei Migräne-Patienten zu Phasen mit einer übermässigen Schmerzempfindlichkeit führen. BOTULINUM verhindert die übermässige Empfindlichkeit und schützt das Nervensystem vor immer wieder neu ausgelösten Migräne-Attacken.

BOTULINUM hilft jedoch nicht bei jedem Patienten. Es führt allerdings häufig zu einer Linderung der Symptome, so dass durch eine BOTULINUM-Behandlung viele Patienten wieder ein normales Leben führen können.

 

In den USA hat die Zulassungsbehörde FDA Botulinumtoxin A zur Prävention von Kopfschmerzen bei chronischer Migräne zugelassen. In Grossbritannien ist die Zulassung der chronischen Migränebehandlung mit Botulinumtoxin A bereits im Juli 2010 erfolgt. Auch die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) bescheinigt Botulinum einen guten Erfolg.

Gut belegte Studien haben gezeigt, dass nach einer Behandlung mit Botulinum sowohl die Migräneanfälle wie auch der Medikamentenbedarf stark reduziert wurden. Bei etwa zwei Drittel der mit Botulinum behandelten Migräne- und Kopfschmerz Patienten trat eine deutliche Reduktion der Häufigkeit und der Stärke der Migräneanfälle ein. Bei einem Drittel verschwanden die Symptome sogar völlig. Bei etwa 5 Prozent der Patienten tritt der Effekt nur vermindert oder gar nicht ein.

Dennoch ist für Migräne- und Kopfschmerzpatienten die Behandlung mit Botulinum (BTX) einen Versuch wert und kann eine enorme Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität bedeuten. Eine BTX-Therapie mit Aussicht auf Schmerzfreiheit ist einer jahrelangen für den Körper belastenden Einnahme von Schmerzmedikamenten mit bekannten Nebenwirkungen auf jeden Fall vorzuziehen. Eine Behandlung dauert nur wenige Minuten und ist weitestgehend schmerzfrei. Nach der Behandlung können Patienten unmittelbar wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Die Wirkungsdauer beträgt ca. 4 bis 6 Monate und kann danach bei Bedarf wiederholt werden. Andere Erkrankungen müssen vorab ausgeschlossen werden.

Die Kosten der Behandlung richten sich nach den für die Therapie benötigten Einheiten an Botulinumtoxin A sowie dem Aufwand und werden in der Regel von den Krankenkassen nicht übernommen.

In der Schweiz wird diese Behandlung bisher von den Krankenkassen nicht unterstützt.